Gewalt und Islam

Das Buch Gewalt und Islam ist ein 240 Seiten umfassender Gesprächsband zwischen dem syrisch- libanesischen Lyriker Adonis und der Psychoanalytikerin Houria Abdelouahed.

Schonungslos wird in Gesprächsform das Dilemma des Islam analysiert. Vom Ursprung bis in die heutige Zeit beschreiben der Autor und seine Partnerin die erschreckend brutale Grundsätzlichkeit dieser Religion, die in ihren Augen nicht reformierbar ist, da die kleinste Abweichung vom Koran, ob in Wort oder Tat ja selbst gedanklich als Gotteslästerung abgestraft wird.
Der Prophet und seine Offenbahrung sind ein monotheistisches Regelwerk mit einem absoluten Herrscheranspruch. Jede andere Kultur wird im Islam als verwerflich und bekämpfenswert erachtet. Selbst die vorislamischen Wurzeln der arabischen Welt werden argwöhnisch betrachtet und als Teufelswerk verachtet. Der Koran ist das alleinig akzeptable Werk, von Gott gesandt an seinen Propheten Mohammad. Gültig und unabänderlich vom Anbeginn der Zeit bis in alle Ewigkeit. So ist der Koran nicht nur ein Regelwerk für das Dasein an sich, sondern auch die Auflistung einer Fülle bestialischer Strafen im Diesseits wie auch im Jenseits für Abweichler und Andersgläubige. Das Buch gibt in erschreckendem Maße den Zustand der islamischen Welt wieder, da es in ihr nicht die Möglichkeit einer Reformation, einem Besinnen nach Aufklärung und humanistischer Werte geben kann. Archaisches Stammesdenken genährt aus der Zeit des Propheten sind manifestiert bis in die heutige Zeit. Wenn es in der islamischen Welt zu Fortschritt und friedlicher Koexistenz mit außerislamischen Gesellschaften kam, so nur durch das Zurückdrängen der eigenen Religion. Der Islam ist geschaffen für Potentaten der Gewalt und Unterdrückung. Er grenzt Individuen aus seinem eigenen Kulturkreis aus, die ihr Gedankengut außerhalb des Islam nähren. Die Frau gilt als ein dem Manne untergeordnetes Wesen. Sie ist nicht Teil der menschlichen Gesellschaft, es gibt nur eine Männergesellschaft zu der im Koran Bezug genommen wird. Frauen sind zum Befriedigen der männlichen Triebe und zum Gebären von Nachkommenschaft auf der Welt. Der Mann leitet sie, er belohnt oder misshandelt sie nach eigenem Gutdünken, wozu ihm der Koran als Anleitung dient.

Männer sind dem ewigen Befriedigen ihrer Lüste untergeordnet. Sie sind darauf reduziert, sich im Diesseits der Religion zu verpflichten um im Jenseits all nur erdenkliche leibliche Sinnesfreuden zu genießen.

Bewegungen wie der so genannte Arabische Frühling sind nicht geeignet eine wirkliche Revolution im Sinne von Gleichberechtigung und Aufklärung zu verstehen, sondern sind nur Versuche einer Umverteilung der Macht an andere Gruppen, die wiederum ihre Herrschaftsansprüche durch Gewalt und Unterdrückung realisieren möchten.

Alles in Allem ein bedrückendes Buch der Erkenntnis, das Islam und demokratische Rechtsordnung nie zusammen finden können. Ja, das der Islam sich grundsätzlich als politische Macht im Sinne von Gewaltpotentaten versteht.

A.B., September 2016

Sachbuch - gebunden mit Schutzumschlag |
1. Auflage 2016 | 240 Seiten | Preis: 19,80 € | ISBN: 978-3-944201-87-0